Rezension: „Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover

Buchcover von „Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover mit rosa Orchideen auf türkisem Hintergrund und Bestseller-Label

💌Love Story mit Tiefgang oder toxisch romantisiert?

⚠️ Spoilerwarnung

Dieser Artikel enthält Spoiler zu zentralen Wendungen und Figurenbeziehungen im Buch „Nur noch ein einziges Mal“. Wenn du die Geschichte noch unvoreingenommen erleben möchtest, lies lieber später weiter – oder spring zu den spoilerfreien Abschnitten!

„Manchmal muss man das, was einem am meisten am Herzen liegt, am weitesten wegschieben, weil es gleichzeitig das ist, was am meisten wehtut.“

Worum geht es in Nur noch ein einziges Mal?

Lily Bloom lebt in Boston und versucht, sich nach einem schweren Start ins Leben ein neues, eigenständiges Dasein aufzubauen. Als sie den charmanten Neurochirurgen Ryle Kincaid trifft, scheint ihr Glück perfekt. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, als Ryle plötzlich Seiten zeigt, die Lily erschüttern. Zeitgleich tritt Atlas Corrigan, Lilys erste Liebe, wieder in ihr Leben – und mit ihm die Vergangenheit.

Nur noch ein einziges Mal* ist mehr als eine klassische Romance – es ist ein Roman über Schmerz, Entscheidungen, Muster und das Durchbrechen eines Zyklus.

Die Protagonistin: Lily Bloom – Stärke im Zerreißpunkt

Lily ist keine naive Heldin, sondern eine Figur voller innerer Zerrissenheit. Ihr Wunsch nach Liebe, Sicherheit und Normalität steht im Konflikt mit der Realität, die sich in ihrer Beziehung zu Ryle entfaltet.

Sie erlebt häusliche Gewalt – subtil beginnend, später eskalierend. Doch sie kämpft. Nicht nur gegen Ryle, sondern auch gegen das emotionale Erbe ihrer Mutter, die einst in einer ähnlichen Beziehung gefangen war.

Colleen Hoover zeigt mit Lily eine weibliche Hauptfigur, die ihren Weg aus der Gewaltspirale sucht – ohne einfache Antworten, aber mit ungeheurer emotionaler Wucht.

„Es gibt keine schlechten Menschen. Wir sind alle nur Menschen, die manchmal schlechte Dinge tun.“

Ryle & Atlas: Zwei Männer, zwei Welten

Ryle ist gebildet, charmant, ehrgeizig – und hat eine dunkle Seite. Seine Gewaltausbrüche stehen im Kontrast zu seinen romantischen Gesten. Hoover zeigt: Auch Täter können vielschichtig sein. Doch ist das genug?

Atlas hingegen ist ruhig, reflektiert, fürsorglich. Er steht für das, was Lily nie hatte: bedingungslose Unterstützung. In Flashbacks und späteren Begegnungen wird deutlich, wie tief die Bindung zwischen den beiden wirklich war – und noch ist.

Thema häusliche Gewalt – Tabubruch oder Verharmlosung?

Hoover wurde für Nur noch ein einziges Mal sowohl gelobt als auch kritisiert. Einerseits bricht sie ein Tabu, indem sie häusliche Gewalt in einer Romance thematisiert – inklusive emotionaler Abhängigkeit und Scham. Andererseits werfen Kritiker*innen ihr vor, Ryle zu menschlich, fast sympathisch darzustellen.

Doch genau das ist das Dilemma vieler Betroffener: Täter sind nicht nur Monster – sie sind oft Menschen, die man liebt. Und das macht Entscheidungen so schwer.

Ein junger Mann mit intensivem Blick hält eine Frau in rotem Kleid in einer regnerischen, von Kerzen beleuchteten Gasse – emotionale Szene inspiriert von Nur Noch Ein Einziges Mal

Toxisch oder tragisch? Die umstrittene Liebesdarstellung

Viele Leser*innen erleben eine emotionale Achterbahnfahrt – zwischen Mitgefühl, Wut und Traurigkeit. Die Beziehung zwischen Lily und Ryle ist intensiv, liebevoll – aber eben auch zerstörerisch.

Einige bezeichnen den Roman als „toxisch romantisiert“. Doch Hoover lässt Lily klar Stellung beziehen. Die Liebe allein reicht nicht. Gewalt darf niemals toleriert werden.

Emotionale Trigger & persönliche Betroffenheit

Colleen Hoover schrieb den Roman inspiriert von ihrer eigenen familiären Vergangenheit. Das verleiht dem Buch Tiefe und Authentizität – macht es aber auch schwer auszuhalten für Betroffene.

Triggerwarnung: Für Leser*innen, die selbst traumatische Erfahrungen mit emotionalem oder körperlichem Missbrauch gemacht haben, kann dieser Roman sehr belastend sein. Gleichzeitig kann er aber auch empowern.

Häufig gestellte Fragen zu „Nur noch ein einziges Mal“ von Colleen Hoover

❓Gibt es eine Fortsetzung?

Ja! Der Folgeband It starts with us – Nur noch einmal und für immer erzählt die Geschichte weiter – aus Sicht von Lily und Atlas.

❓Ist das Buch ein Liebesroman oder ein Drama?

Beides. Es beginnt wie eine typische Romance, entwickelt sich aber zu einem tiefgehenden Drama mit gesellschaftlicher Relevanz.

❓Ist Ryle wirklich ein „Bösewicht“?

Nein, und genau das macht ihn so gefährlich. Er ist ein Täter – aber kein eindimensionaler. Das erschwert die moralische Einordnung und macht das Buch so realistisch

„Es endet mit uns.“

Fazit & Bewertung – Ein Aufrüttler mit Widersprüchen

Nur noch ein einziges Mal ist kein Wohlfühlbuch. Es ist unbequem, schmerzhaft und mutig. Colleen Hoover konfrontiert uns mit Fragen, die viele Romance-Bücher vermeiden:
Was passiert nach dem Happy End?
Was, wenn Liebe nicht genug ist?

Der Roman ist emotional aufwühlend, manchmal schwer zu ertragen – aber genau deshalb so wichtig.

💡 Kurzübersicht: So schneidet Nur noch ein einziges Mal ab

💔 Bewertung: 4,5/5
Emotionaler Impact: 5/5
Diskussionspotenzial: 5/5
🌹 Romantik: 3,5/5
🔥 Spannung: 4/5
🌶️ Spicy: 2/5
📖 Schreibstil: 4,5/5 – Bildhaft, flüssig, emotional intensiv

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