Einsteiger-Guide fĂĽr neue Welten
High Fantasy ist das Herzstück vieler epischer Geschichten. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Warum fasziniert sie Millionen Leser*innen weltweit? Und wie unterscheidet sie sich von anderen Subgenres der Fantasy? In diesem Guide erhältst du einen tiefen Einblick in die Welt der High Fantasy – verständlich erklärt und gespickt mit nützlichen Beispielen und Antworten auf typische Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet High Fantasy ĂĽberhaupt?
Definition:
High Fantasy beschreibt Geschichten, die in einer komplett eigenständig erschaffenen Welt spielen, losgelöst von unserer Realität. Diese Welten folgen ihren eigenen Gesetzen – physikalisch, politisch, magisch.
Typische Merkmale:
- Große epische Erzählbögen
- Komplexer Weltenbau
- Magie ist fester Bestandteil
- Häufig ein „großer Kampf“ (z. B. Licht gegen Dunkelheit)
Beispiel:
J.R.R. Tolkiens Der Herr der Ringe ist das Paradebeispiel: Eine detailreiche Welt (Mittelerde), eigene Sprachen (Elbisch), uralte Prophezeiungen, ein klarer Gut-Böse-Konflikt.
Der Weltenbau – Worldbuilding
Ohne Worldbuilding keine High Fantasy! Hier erschafft die Autor*in eine neue Welt mit:
- eigenen Kontinenten & Ländern
- politischen Systemen (Königreiche, Gilden, Imperien)
- magischen Regeln (Was ist Magie? Wer darf sie nutzen?)
- einer Geschichte & Mythologie (Wie entstand die Welt?)
- eigenen Völkern & Sprachen (wie Elben, Zwerge, Schattenwesen)
Tipp: Leser*innen lieben es, wenn die Welt lebt – also Details organisch eingebunden sind statt nur durch Infodumping erklärt zu werden.
Held*innen und Archetypen
High Fantasy lebt von der klassischen Heldenreise:
Ein einfacher Mensch (z. B. ein Bauer oder eine Waise) wird in einen großen Konflikt hineingezogen, wächst an seinen Aufgaben und verändert die Welt.
Klassische Archetypen:
- Die*der Auserwählte
- Der weise Mentor
- Der gefallene Held
- Die dunkle Versuchung
Moderne Entwicklungen:
Immer mehr Geschichten brechen mit Stereotypen – starke Heldinnen, queere Figuren, moralische Ambivalenz und Antiheld*innen sorgen für frischen Wind.
Gut gegen Böse – aber nicht immer so einfach
In vielen klassischen High-Fantasy-Werken gibt es klare Gegenspieler:
- Das Gute (z. B. Rebellen, Lichtwesen)
- Das Böse (z. B. dunkle Magier, Tyrannen)
Aber:
Moderne High Fantasy zeichnet sich oft durch moralische Grauzonen aus. Nicht alles ist schwarz-weiß, und auch „Helden“ können zweifelhafte Entscheidungen treffen.
Beliebte Motive:
- Prophezeiungen
- Erbfolge und Machtkämpfe
- Krieg zwischen Völkern
- Aufstieg einer finsteren Macht
Magie & Wesen der High Fantasy
Magie ist das Herz der meisten High-Fantasy-Welten. Doch sie ist nicht immer gleich:
Magiesysteme:
- Weiche Magie (mystisch, unerklärbar – z. B. Herr der Ringe)
- Harte Magie (klar geregelt, logisch – z. B. Mistborn von Sanderson)
Wesen & Kreaturen:
- Klassisch: Elfen, Orks, Drachen, Zwerge
- Modern: Schattendrachen, Halbwesen, selbst erschaffene Rassen
Frage: MĂĽssen Drachen oder Elfen vorkommen?
→ Nein! Viele High-Fantasy-Welten nutzen eigene Wesen und Strukturen – das Genre lebt von Kreativität.

Bekannte Vertreter der High Fantasy
Klassiker:
- J.R.R. Tolkien – Der Herr der Ringe*
- Ursula K. Le Guin – Erdsee
- Tad Williams – Osten Ard
Moderne High Fantasy:
- Brandon Sanderson – Mistborn, Stormlight Archive
- Sarah J. Maas – Throne of Glass*
- Sarah J. Maas – Crescent City*
- Samantha Shannon – Der Orden des geheimen Baumes*
Diese Autor*innen stehen für komplexe Magiesysteme, epische Erzählbögen und faszinierende Welten.
Unterschiede zu Low Fantasy & Urban Fantasy
Merkmal | High Fantasy | Low Fantasy | Urban Fantasy |
---|---|---|---|
Ort | Eigene Welt | Reale Welt mit fantastischen Elementen | Moderne Welt + Magie (meist Städte) |
Magie | Zentral und allgegenwärtig | Selten / verborgen | Teil des Alltags / Untergrund |
Beispiel | Der Herr der Ringe | Game of Thrones | Die Chroniken der Unterwelt |
Einstiegstipps fĂĽr Leser*innen
FĂĽr wen eignet sich High Fantasy?
- Du liebst komplexe Welten?
- Du willst in Geschichten eintauchen, die sich wie ein eigenes Universum anfĂĽhlen?
- Du magst epische Reisen, alte Prophezeiungen, Magie und Abenteuer?
Dann ist High Fantasy dein Genre! 🌟
Einsteigerfreundliche Titel:
- Eragon von Christopher Paolini*
- Throne of Glass von Sarah J. Maas
- Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo (grenzwertig High Fantasy)
- Der Orden des geheimen Baumes von Samantha Shannon
Häufige Fragen zu High Fantasy
❓ Ist „Game of Thrones“ High Fantasy?
→ Es ist eine Grauzone: komplexe Welt & Magie = ja, aber stark politisch & realistisch = eher Low Fantasy mit High-Fantasy-Elementen.
âť“ Muss High Fantasy immer mittelalterlich wirken?
→ Nein. Viele Welten sind zwar inspiriert von mittelalterlicher Ästhetik, aber es gibt auch technologisch fortgeschrittene High Fantasy oder solche mit völlig neuen kulturellen Prägungen.
❓ Wie viele Bände haben High Fantasy Reihen oft?
→ Viele Reihen sind episch und umfassen 3–10 Bände. Einzelbände gibt es, sind aber seltener.
âť“ Was unterscheidet High Fantasy von Epic Fantasy?
→ Beides wird oft synonym verwendet. Manchmal wird Epic Fantasy aber stärker mit großen Schlachten und weltbewegenden Ereignissen assoziiert.
âť“ Ist High Fantasy kompliziert zu lesen?
→ Nicht unbedingt. Manche Werke sind sprachlich komplex (z. B. Tolkien), andere leicht zugänglich. Wichtig ist, dass du Spaß an Weltenbau und epischen Entwicklungen hast.